Die Diskrepanz zwischen Ausbildung und Studium: Einblicke und Lösungsansätze
February 26, 2024

Die Diskrepanz zwischen Ausbildung und Studium: Einblicke und Lösungsansätze

Es ist dringend nötig die Ausbildung für jeden Schulabschluss wieder zur gleichwertigen Option zu machen. Gibt es Lösungen?

Der Status quo

In der heutigen Bildungslandschaft liegt der Fokus vieler junger Menschen primär auf einem Universitätsstudium. Doch während die Zahl der Studierenden kontinuierlich steigt, scheint die duale Ausbildung in den Hintergrund zu treten.

Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen auf: Wie steht es um das Verhältnis zwischen Auszubildenden und Studierenden? Und wie können wir junge Menschen wieder vermehrt für eine Ausbildung begeistern?

Aktuelle Statistiken zeigen, dass auf 10 Studierende lediglich 4,3 Auszubildende kommen. Diese Diskrepanz verdeutlicht, dass viele junge Menschen den akademischen Weg bevorzugen. Doch eine zu einseitige Ausrichtung auf das Studium könnte zu Engpässen in bestimmten Branchen führen und die dringend benötigten Fachkräfte knapp machen.

Ein entscheidender Aspekt, der diese Ungleichheit verstärkt, liegt in der Struktur des Bildungssystems. Gymnasien und ähnliche weiterführende Schulen legen ihren Fokus oft primär auf ein Studium vor, während die duale Ausbildung und damit verbundene Berufe wie Handwerk, Pflege und Technik nicht ausreichend vorgesehen sind. Dies führt dazu, dass vielen jungen Menschen die Vielfalt und Attraktivität einer Ausbildung oft nicht bewusst ist.

Was jetzt nötig ist

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist es entscheidend, das Thema Ausbildung bereits frühzeitig präsent zu machen und die Barrieren zwischen den Bildungsbereichen abzubauen. Insbesondere Abiturienten sollten über die attraktiven Perspektiven einer dualen Ausbildung informiert werden. Eine Ausbildung bietet nicht nur eine solide Grundlage für die berufliche Karriere, sondern ermöglicht auch praxisnahe Erfahrungen und eine direkte Verbindung zum Arbeitsmarkt.

Durch gezielte Maßnahmen wie Praktika, Schnupperwochen und Ferienjobs können Schüler frühzeitig mit ausbildenden Unternehmen in Kontakt gebracht werden. So erhalten sie Einblicke in verschiedene Berufsfelder und können ihre persönlichen Interessen und Fähigkeiten erkunden.

Zusätzlich ist es wichtig, dass Unternehmen verstärkt auf die Bedürfnisse und Erwartungen junger Menschen eingehen. Flexible Ausbildungsmodelle, attraktive Vergütungen und Entwicklungsmöglichkeiten spielen eine entscheidende Rolle, um Talente für eine Ausbildung zu gewinnen und langfristig zu binden. Ein wichtiger Begleiter auf den ersten Schritten im Arbeitsmarkt kann ein KarriereBuddy sein, der jungen Menschen beratend zur Seite steht und ihnen Orientierung bietet. Auch Eltern spielen eine große Rolle und sollten für Fragen und Gespräche ansprechbar sein.

“Ein gemeinsames Problem mit der Tragweite des Fachkräftemangels kann man nur gemeinsam in einer starken Arbeitgebercommunity lösen.

Die Herausforderung, junge Menschen wieder vermehrt für eine Ausbildung zu begeistern, kann jedoch nur gemeinsam gemeistert werden.

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Ausbildung und Studium als gleichwertige Optionen betrachtet werden und junge Menschen die Möglichkeit haben, ihren individuellen Weg zu gehen. Denn die Zukunft unserer Arbeitswelt liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung.